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Kirche Benndorf
Wenn man durch die Wiesen hinter Delitzsch und Schenkenberg durch den Kosebruch auf unser Dorf zu läuft, erkennt man auch heute noch, wie sich eine kleine Anhöhe aus dem ehemals sumpfigen Gelände erhebt, auf der die Benndorfer Feldsteinkirche steht.
Unsere kleine Kirche stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert. Ein genaues Datum wurde leider bisher nicht herausgefunden. Aufgrund der Bausubstanz und der Bauweise wird sie aber verglichen mit anderen deutschen Kirchen dieser Art. Diese wurden alle zwischen dem 11. Und 12. Jahrhundert erbaut.
Gern reden wir Benndorfer von unserer 1.000-jährigen Kirche. Aber das wird wohl zu viel des Guten sein.
Die Kirche mit ihrer Lage lässt vermuten, dass sie aufgrund der hochwasserfesten Anhöhe einem alten vorchristlichen Kultplatz folgt.
Egal wie – unsere Kirche ist umgeben von den Grablegen der Benndorfer, die ihrerseits von einer Wellerwand mit wuchtigen Stützpfeilern umgeben ist, die den Friedhof sichern und an eine Art Kirchenburg erinnern. Ob die Anlage jemals so wehrhaft genutzt worden ist, bleibt leider bisher verborgen.
Die Kirche selbst ist ein seltenes Beispiel einer ehemals unverputzten Feldsteinkirche in dieser Gegend. Es lassen sich keinerlei Verputzreste ausmachen, wobei der Begriff „Feldstein“ nicht ganz richtig ist, da die gut gefügten, wenig verzwickelten regelmäßigen Steinlagen vielfältig Bruchsteine aufweisen. An den Ecken sind in der ursprünglich dreischiffigen Anlage mit Halle, Chorraum und Apsis Sandsteinquader eingefügt, um dem Bau einen besseren Halt zu bieten und ihn auch zu kleiden. Der Sandstein ist von weicher Konsistenz.
Der heute zu sehende Dachreiter ist erst nach einem Brand 1622 auf die Kirche gekommen. In ihm hängt eine Bronzeglocke ohne Zier, die mit ihrer sehr schmalen Form und starken Rippe auf eine frühe Zeit weist und mit zu den ältesten Glocken der Gegend gehört.
Aus der romanischen Zeit haben wir, außer der gesamten Außenanlage, die mit schönen Katzentteppen versehen ist (jünger) und nicht mehr zu deutenden Giebelabschlüssen, nur noch ein zugesetztes Fenster über der Südwand, durch die man mit kleiner vorgelagerter Vorhalle die Kirche betritt und eben das Ostfenster der Apsis, in dem man ein sogenanntes Osterfenster vermuten darf.
Es wird wohl um dieses Jahr 1622 bzw. etwas später gewesen sein, dass die Benndorfer dem Zeitgeist des Barocks folgten und ihre Kirche mit neuen Interieur ausstatteten.
Die Kirche erhielt eine Empore, neues Gestühl ganz schlicht, einen hübschen Kanzelaltar mit marmorierten Säulen und vergoldeten Kapitellen, mit Türen für den Altarumgang und einen vorgelagerten Altarblock, der mit Tüchern verkleidet wurde. In dieselbe Zeit gehört auch die Kombination eines Lesepultes, das mittels eingesetzter Zinnschale als Taufstein diente und dient. Um den Blick auf die Kanzel freizugeben, wurde der Chorbogen kräftig erhöht und gleichzeitig die Apsis – nun funktionslos geworden – verstellt.
Der Abendmahlskelch stammt aus dem 17.Jahrhundert.
Um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde die Kirche neu ausgestaltet, erhielt neue versilberte Altarleuchter, Weinkännchen und Patente.
Reste der Ausmalung sind in den Fensternischen und im Chorbogen noch zu sehen und dokumentiert. Sie harren einer späteren Wiederherstellung.
Etwas Besonderes stellt die Kirchendecke dar: Sie ist aus Papier, einer Art Tapete, blau gestrichen mit den zeittypischen goldenen Sternen versehen; dazu ein ebenfalls aus Papier gemalter Wandfries.
Die kleine Rühlmann-Orgel Opus 400 auf der Empore aus dem Jahr 1920 besitzt 189 klingende Pfeifen und 14 Prospektpfeifen, die nur dem Aussehen der Orgel dienen. Sie bedarf nun einer aufwendigen Restaurierung, um so das musikalische Kleinod zu erhalten.
In der Kirche zu Benndorf finden sich kleine Hinweise auf die alte (leider nicht mehr erhaltene) Kirche zu Paupitzsch. Diese war 1975 der Braunkohle zum Opfer gefallen. Im Chorbogen ein gotisches Kruzifix und ein Rahmen mit Bildern und Informationen erinnern an Paupitzsch.
Der Erhalt unserer Kirche ist uns Benndorfern ein wichtiges Anliegen. Daher sind wir immer auf der Suche nach Fördermitteln und Spendern.
So eröffnen wir im September 2025 zum Beispiel eine Orgelpfeifen-Patenschaft, zu der interessierte Menschen die Restauration einer ausgesuchten Orgelpfeife finanzieren. Diese Spender werden auf einer hölzernen Stehle am Aufgang zur Empore verewigt. Sollten wir dein Interesse an dieser Aktion geweckt haben – sprich uns gern an.
Quelle: https://www.pfarrbereich-schenkenberg.de/index.php/kirche-benndorf/galerie-kirche-benndorf
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